Die Blütenfülle der Natur zeigt es an – der Frühling ist da. Und damit öffnet nun auch die Wilde Werkstatt die Türen für den ersten Frühlings-Workshop ihres Bestehens. Schon am 1. Mai waren die Vorbereitungen im Backhaus und dem angrenzenden Gemeindesaal in vollem Gange gewesen und nun ist alles bereitet für die beiden Workshoptage. Mehr also 50 Teilnehmer hatten sich angemeldet und freuen sich auf Begegnungen, Inspirationen und Gaumenfreuden der besonderen Art.
Enrico unser Meisterbäcker hat im Backhaus schon alles perfekt vorbereitet: Schürze, Teigschaber, Brotformen und Rezepte liegen auf den Backmatten für jeden Teilnehmer bereit. Das Korn ist gemahlen, der Vorteig angesetzt. Außerdem liegen verschiedene Backutensilien bereit, die man in der Bäckerei gut gebrauchen kann. Verschiedene Getreidearten und Mehle sogar vorbereitet und sogar getrockneten Löwenzahn fand man in der Backstube. Der soll später im Kräuterbrot verarbeitet werden.
Auch der Gemeinderaum ist kaum wiederzuerkennen: Überall stehen Arbeitstische, Zutaten, Küchenmaschinen und ein kleiner „Wilder Kramladen“ wurde ebenfalls aufgebaut. Doch das Prachtstück – unsere festliche Frühlingstafel – geschmückt mit wunderschönen Frühlingsgestecken beeindruckte alle, die den Raum betreten, am meisten.
Nun kann das „Fest“ beginnen. Bei einer Kaffeerunde lernt man sich kennen, erfährt etwas über Ablauf und Ziel des Workshops, kostet Eichel-, Löwenzahn- oder Bohnenkaffee zu einem Stück Brennneseltorte, Rotebeetemuffins oder Rüblikuchen mit wilden Blüten.
Dann gehts in die Gruppen. Die Hälfte der Teilnehmer darf bei strahlenden Sonnenschein die Umgebung des Dorfteichs nach essbaren Wildpflanzen untersuchen. Was da so alles wächst ist äußerst erstaunlich. Aber auch die Bäume sind interessant, so z.B. Linde oder Fichte, die später im Menü einen Platz finden werden. Kleine Stärkungen gibt es schon unterwegs: die als „Wiesen-Aftereight“ bezeichneten schokolierten Gundermannblätter oder Fichtenschokis. (Zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Geerntet wird hier allerdings nichts – zu viele Hunde! Das hat das Team der Wilden Werkstatt schon vorher erledigt, damit im Anschluss gleich an der Herstellung des Menüs gearbeitet werden kann. Zurück am Gemeindehaus wartet erst einmal eine kleine Erfrischung, die Nicole in Form eines leckeren Smoothies serviert.
Nun sucht sich jeder eine Gruppe aus und stellt nach vorgegebenen Rezepten die Köstlichkeiten aus Bärlauch, Giersch und Knoblauchsrauke her.
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Derweil lernt man im Backhaus viel über die Kunst des Brotbackens mit wenigen Zutaten: Mehl, Wasser, Salz und ganz viel Zeit. Alle können von Enricos langjähriger Erfahrung profitieren und bekommen zu jeder Frage eine Antwort. Sogar zum Teilen seines selbstgezogenen Sauerteigs ist er bereit und so kann mancher zuhause gleich mit eigenen Backversuchen starten. Das Mehl wird heute zum Teil selbst gemahlen und auch die getrockneten Kräuter können jetzt zu einem Löwenzahnbrot verarbeitet werden.
Interessant ist auch die alte Art des Backens im Holzbackofen unseres Vereins. Das was früher im Dorf die Normalität war, kennt manch einer heute nur noch aus Märchenfilmen: „Zieht uns heraus, zieht uns heraus…“
Doch zum Glück nimmt das Interesse an dieser Handwerkstradition wieder zu und so sind auch unsere Teilnehmer neugierig, wie man das wohl anstellt.
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Dann ist es soweit: der Höhepunkt des Abends naht: unser Menü. Schnell wird noch die Wildkräuterquiche in den Holzbackofen geschoben, während im Gemeinderaum mit dem Amuse Gueule unserAbendessen eröffnet wird.
Die Gesichter strahlen, man kostet, staunt, schätzt die Arbeit der anderen, schaut, riecht, schmeckt, tastet … mit allen Sinnen genießen die Teilnehmer die Ergebnisse ihrer Arbeit. jeder darf ein Brot, ein Raukenöl, Pesto und wilde Gemüsebrühe mit nachhause nehmen.
Ein Frühlingsmenü in fröhlicher Runde beendet nach ca. vier Stunden einen wunderschönen Nachmittag. Manch einer schaut noch im kleinen Kramlädchen vorbei, staunt, wieviel Kreative hier etwas beigesteuert haben und kauft die eine oder andere Kleinigkeit. Und dann neigt sich der erste Frühlingsworkshop auch schon seinem Ende entgegen.
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Ohne euch wäre alles nicht möglich – danke für eure Umsicht, Unterstützung und das Verständnis, wenn bei uns der „Kessel kocht“.
Auch an die fantastischen Teilnehmer ein herzliches Dankeschön, toll dass ihr dabei gewesen seid und wir sind immer noch berührt von all den lieben Worten.
Viele verabschieden sich auch mit den Worten: „Bis zum nächsten Mal!“ Da können wir nur erwidern: „Aber gern!“