Schon am Freitag klappert es im Buchaer Backhaus. Da werden Einkaufskisten geschleppt, Mehle sortiert, Vorteige angesetzt, die Zutaten für 8 Brotsorten geordnet und alles für die nächste Veranstaltung des Buchaer Landbackvereins vorbereitet: „Brot und Wein 2.0“.
Zum zweiten Mal finden gutes Brot und feiner Wein zusammen, in diesem Jahr in Gemeinschaft mit dem Weingut Storzum aus Rheinhessen. Dazu sind 40 Gäste geladen, die die Mitglieder des Vereins am Samstag, den 08.06.24 ab 17:00 Uhr verwöhnen wollen. Deshalb kann man auch am nächsten Morgen wieder reges Treiben in der Backstube beobachten. Das Wetter meint es gut, also kann die enge Küche durch eine „Outdoor-Backstube“ erweitert werden.
Auf dem Backplan stehen:
Emmer-Baguette
Burgerbrezel
Dinkelsterne
Weizenbrot
Roggenbrot und
neue Kreationen mit wilden Kräutern.
In den letzten Wochen startete unser Back-Enthusiast Enrico Loeper gemeinsam mit der frisch zertifizierten Kräuterpädagogin Marion Schulz einige Versuche, Brote mit Wildpflanzen zu backen. Nun sollen drei Varianten angeboten werden: unser Buchaer Wildroggen mit getrockneten Brennnesseln und Löwenzahn, ein Brot mit frischer Wildkräuterpaste in der Giersch und wilder Lauch dazukommen, sowie ein Weizen-Zupfbrot, in dem neben Wildkräuterpesto auch Käse, Schinken, Tomaten und Kräuterbutter verbacken werden. Diese Vielfalt erfordert eine perfekte Logistik, doch Enrico behält immer den Überblick.
Unsere erste Backfrau Katrin knetet Laibe, formt Brezeln und rettet auch noch den schwierigsten Teig, der anderen schon verloren schien. Die Küchenfee Nicole Heim spült, wischt, kocht, versorgt alle mit Kaffee und Limoncello und hat mit ihrem Mann schon am Abend vorher das warme Hauptgericht des Abends vorbereitet: Hähnchenschenkel auf Gemüsebett.
Am Häussler-Holzbackofen heizen Fred Döring und Hartmut Heim kräftig ein, doch das reicht bei der Backmenge nicht aus. Deshalb bekommt unser gutes Stück kraftvolle Unterstützung vom „kleineren Bruder“, dem Elektrobackofen aus dem Hause Manz. Aufgrund seiner hochwertigen Beschaffenheit erreicht dieser, obwohl er einen stählernen Korpus besitzt, ebenso gute Backergebnisse wie der Steinofen.
Auch draußen nimmt das Fest Formen an. Franziska Aulig und Doreen Loeper sind für das Ambiente verantwortlich. Da werden als erstes zwei neue Pavillions aufgebaut, die der Verein mit Unterstützung der Sparkasse Jena Saale-Holzland-Kreis anschaffen konnte. Tischdecken und Geschirr stellte uns freundlicherweise zum wiederholten Male der Gasthof „Zu den vier Linden“ in Vollradisroda zur Verfügung, ebenso die leckeren Käsevariationen aus dem angeschlossenen Hofladen. Geschmückt wird der Tisch mit Wildblumen in den beliebten Keramikscheiben der Buchaer Kreativfrau Claudia Raddatz und daneben findet man einen Tisch mit handgemachten bunten Nudeln von Doreen, sowie Wildkräuterprodukte zum Mitnehmen. Auch die Kinder sind dabei und helfen: Elisabeth schreibt mit ihrer wunderschönen Handschrift ein Willkommensschild, Magdalena betreut liebevoll die Hündin einer Bäckerin und Kai hackt im Hause Gremin-Schöneburg das „Grünzeug“ für die Kräuterbutter.
So geht die Arbeit Hand in Hand und schafft Gemeinschaft in oft spaltenden Zeiten. Schritt für Schritt kommen wir dem Ziel unseres Vereins näher, die Menschen im Dorf und der Umgebung zusammenzubringen und das Miteinander zu stärken und dieses Gefühl ist ab 17:00 Uhr deutlich zu spüren. Neugierig und mit fröhlichen Gesichter kommen unsere Gäste. Es wird geschwatzt, gelacht und das Ambiente bestaunt. Durch handgemachte Namensbänder findet jeder seinen Platz und so kann das Fest eröffnet werden.
Steffen Storzum hat eine Auswahl seiner Weine mitgebracht und stellt diese kurz vor. Und dann finden die Köstlichkeiten zusammen und ein wunderschöner Abend nimmt in milder Sommerluft seinen Lauf.
Bis es dunkel wird, sitzen verschiedene Generationen, alteingesessene Buchaer und Zugezogene zusammen an der festlichen Tafel und genießen die angebotenen Köstlichkeiten, den lauen Abend, die guten Gespräche. Pläne werden geschmiedet, Geschichten erzählt und viel gelacht. Es war ein gelungener Abend und jede Mühe wert. Vielen Dank an alle, die geholfen haben – im Vorder- wie im Hintergrund (besonders zu nennen ist hier auch unser lieber Roy, der unermüdlich und absolut zuverlässig das notwendige Feuerholz bereitstellt) – und einen Gruß, den wir auch von vielen unserer Gäste gehört haben: „Bis zum nächsten Mal!“