Es ist Samstagmorgen 7:00 Uhr. Der Schornstein auf dem Backhaus raucht, im Holzbackofen flackert ein warmes Feuer und in der kleinen Küche wird gewerkelt. Einige Mitglieder des Buchaer Landbackvereins e.V. eröffnen die neue Backsaison und bereiten Sauerteigbrote sowie Hefezöpfe vor, die nun wieder im 14-tägigen Rhythmus an Interessierte aus dem Dorf und der Umgebung abgegeben werden können.
In den drei Jahren unseres Bestehens hat der Verein und dem Motto „Für dich, für uns, fürs Dorf“ neben dem Brotbacken schon einige weitere Projekte aus der Taufe gehoben. So z.B. den Buchaer Weihnachtsmarkt (in diesem Jahr am 13.12.), die Weinverkostung „Brot&Wein“ jährlich im Juni und die „Wilde Werkstatt“ mit den „Brot&Kraut“ – Kursen. Praktisches Wissen zum Brotbacken aber auch über essbare Wildpflanzen kann hier im gemeinsamen Tun erprobt werden.
Nun steht ein neues Projekt auf dem Kalender: In Kooperation mit der Argargenossenschaft Bucha e.G. (AGB) soll eigenes Mehl hergestellt werden. Da traf man bei Marika Richter und Caroline Kunze-Wehlte vom Vorstand der AGB auf offene Ohren. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort die Begeisterung für regionale Lebensmittel und deren Herstellung zu wecken, die Achtung vor und die Liebe zur natürlichen Umwelt zu förden, ist ein wichtiges Anliegen.
In einem ersten Gespräch wurden die Sorten Roggen, Weizen, Dinkel und das Urgetreide Emmer als besonders geeignet für die Brot-Backstube erachtet. Mit großem Engagement sorgte die AGB in kürzester Zeit dafür, dass das Saatgut zur Verfügung stand und eine Fläche von mehreren Hektar speziell für den Backverein in den Anbauplan integriert wurde.
Nun war es soweit und man traf sich am Buchaer Ortsrand, gleich neben dem Sonnenblumenfeld zum Ausbringen des Urgetreides. Voller Vorfreude sahen Marika Richter und der Vorstand des Buchaer Landbackvereins e.V. dabei zu. „Das ist für mich Heimat!“, sagt E. Loeper vom Vorstand des Vereins und freut sich vor allem darüber, dass neben der Regionalität auch die Vielfalt der Sorten Beachtung findet. Das Ausbringen der anderen Getreidearten wird in den nächsten Tagen in der Buchaer Umgebung auf den Flächen der AGB erfolgen.
Vom Korn zum Brot in einem Ort – das ist der gemeinsame Traum und vielleicht kann man ja bald das regionale Mehl in der örtlichen Verkaufsstelle erwerben. Dazu will der Backverein eine entsprechende Getreidemühle anschaffen und ist noch auf der Suche nach Unterstützern.
Doch Marika Richter hat einen weiteren Vorschlag im Gepäck: Für die „Brot&Kraut“-Kurse wird im kommenden Jahr neben den Getreideflächen eine Wildkräuterwiese angelegt. So können die Wildpflanzen für die Kochkurse gleich nebenan geerntet werden. Was für eine schöne Idee.
Der erste Schritt für eine wunderbare Kooperation ist gemacht und zeigt, was möglich ist, wenn man gemeinsam einen Traum hat. Die Beteiligten sind überzeugt, dass zum Start der nächsten Backsaison im kommenden Herbst das gute Buchaer Brot mit dem Getreide vom Feld nebenan gebacken werden wird. Und sollte jemand Lust auf eine Kostprobe bekommen haben, selbst Mitglied werden oder die Projekte des Vereins unterstützen wollen, dann kann er sich hier auf der Webseite darüber informieren.